Flensburg: Gartenarbeit kann viel mehr als nur den Garten pflegen: Mit dem Projekt Schrebergarten geht die AWO Schleswig-Holstein in Flensburg einen neuen Weg bei der Beschäftigung in der ambulanten und stationären Pflege. „Wir orientieren uns mit dieser Idee auch an der Biografie unserer Bewohner“, sagt AWO-Leiter der Flensburger Servicehäuser Rainer Mühe. „Vor allem Männern, die mit den üblichen Beschäftigungsangeboten wie Stricken oder Gymnastik eher wenig anfangen können, hoffen wir, in unserem Garten wieder eine sinnvolle Beschäftigung bieten zu können.“ Der Garten befindet sich in der Kleingartenkolonie 121 „Mummsche Koppel“.

Frische Luft gegen Depression

Auch Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen finden im neuen Schrebergarten der Flensburger Servicehäuser einfache, aber abwechslungsreiche Aufgaben. Vom Pflanzen und Säen über das Unkrautzupfen bis hin zum Ernten: Der Garten steht allen Bewohnern mit ihren Ideen zur Verfügung. Der Aufenthalt im Freien beugt Depressionen vor und die neue Aufgabe vermindert bei vielen älteren Menschen das Gefühl der Langeweile und Sinnlosigkeit. Außerdem soll das Projekt nicht nur die Bewohner der Servicehäuser zusammenbringen, sondern auch der Kontakt zu den Nachbarn und zu anderen Generationen, wie zum dänischen Kindergarten in der Nachbarschaft, soll im Kleingarten intensiviert werden. „Durch die körperliche Bewegung werden auch gleichzeitig Ausdauer, Koordination und der Gleichgewichtssinn gestärkt“, sagt Jürgen Stickel, Leiter der Flensburger Pflegedienste, „und generell das psychische und physische Wohlbefinden verbessert.“ Ein Schrebergarten für alle und für alle Sinne.

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