Am 28. Juni trat der Flensburger Arbeiter-Bauverein (FAB) als Gastgeber im Rahmen der beliebten Klimapaktexkursionen auf.

Unter der Leitung von Michael Kohnagel und Andreas Mundt (beide Vorstand FAB) präsentierte das 1878 gegründete Unternehmen seine Aktivitäten hinsichtlich energetischer Gebäudesanierungen. Zunächst erhielten die Teilnehmer einen Einblick in die Grundsätze des Bauvereins, bevor es an die Besichtigung der Objekte ging. Im Rahmen seiner Einführung erläuterte Michael Kohnagel die Hintergründe des Bauvereins: „Der FAB dient der Förderung der Mitglieder und der Bereitstellung von gutem und sicherem Wohnraum.“ Der FAB setzt auf nachbarschaftliche Strukturen und energiesparendes Bauen und Wohnen. Dabei spielt auch die Integration von Flüchtlingen eine Rolle. Ebenso steht der Klimaschutz ganz oben auf der Agenda.

Das Unternehmen ist stetig bemüht, durch den Einsatz von innovativen und regenerativen Energiesystemen den CO2-Ausstoß zu verringern. Dieses Ansinnen zeigt sich sowohl im Kleinen – es wurden energieffziente Pumpen sowie LED-Lampen mit Präsenzmelder in den Fluren eingebaut – als auch im Großen bei der umfassenden Sanierung der Bestandsgebäude. Des Weiteren gehört eine andauernde Aufklärung der Bewohner über die energetischen Sanierungsmaßnahmen zum Konzept des FAB. In der Regel dauert es bis zu drei Jahre, bis die geplante Einsparung eintritt. Zu den abgeschlossenen Sanierungsprojekten gehört die Wohnanlage Sandberg/ Schulze-Delitzsch-Straße. Hier wurden die Fenster ausgetauscht, an der Vorderseite des Gebäudes die Verblendung abgeschält und statt einer Wärmedämmung wurde eine Fugensanierung durchgeführt. Außerdem wurde das Dach gedämmt und neu gedeckt. Die Gebäuderückseite erhielt mit einem Wärmeverbundsystem einen Vollwärmeschutz. Insgesamt wurden 1,1 Mio. Euro investiert. Da der FAB Wert auf die Förderung seiner Mitglieder legt, wurde hier weitestgehend auf eine Umlegung auf die Mietkosten verzichtet. Die Sanierung kam damit sowohl den Mietern als auch dem Klima zugute. In Zahlen: Vor der Sanierung betrugen die kalten Nebenkosten monatlich 1,42 Euro/ m2 und die Heizkosten 0,84 Euro/m2 Heute belaufen sich die kalten Nebenkosten auf 1,55 Euro/m2 und die Heizkosten auf 0,69 Euro/m2. Im Vergleich liegt hier eine Ersparnis von 26 % beim Energieverbrauch und eine Einsparung von 18 % bei den Heizkosten vor. Ohne die Sanierung würden die Heizkosten mittlerweile mit 1,14 Euro/m2 zu Buche schlagen.

Auch bei den Neubauten legt der Flensburger Arbeiter-Bauverein großen Wert auf energieefizientes Wohnen und Klimaschutz. So entstand in der Kanzleistraße ein „Effizienzhaus KFW 70“. Derzeit befindet sich ein weiteres Objekt in Planung: Am Sandberg sollen 41 Wohneinheiten in einem „KFW- 55-Haus“ entstehen, womit der Energiebedarf noch einmal niedriger liegt als in dem kürzlich fertiggestellten Gebäudekomplex in der Kanzleistraße. Alles in allem hat das Klimapaktmitglied den Exkursionsteilnehmern einen interessanten und nachahmenswerten Einblick in die energieefiziente und ökologische Bauweise gegeben. 

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